Fang heute damit an, dir über deine Fotoausrüstung Gedanken zu machen!
Manch einer wird sich gleich zu Beginn fragen: Hat der sie noch alle? – Alle anderen sagen mir doch ständig, dass die Fotoausrüstung völlig egal ist!
Nun ja – weil das eben meine ganz persönliche Meinung zu diesem Thema ist, aber lasst mich ein wenig weiter ausholen.
Beginnen wir mit einem kleinen Gedankenspiel:
Stell dir vor, du möchtest mit dem Gravel-Biken anfangen und kaufst dir dafür dein erstes Bike.
Stell dir nun folgende Fragen:
- Ist die Marke wichtig?
- Hat das Alter einen Einfluss?
- Hat die Schaltung, der Vorbau, … einen Einfluss?
Wahrscheinlich wirst du (fast) alle dieser Punkte mit „NEIN“ beantworten.
Viel wichtiger ist doch, dass du viel mit dem Bike fährst, sich deine Kondition verbessert und auch viel Spaß an deinem neuen Hobby hast – richtig?
Ein Großteil aller technischen Eigenschaften wird (gerade für Neulinge) kaum einen Einfluss auf deine Resultate haben.
Aber: Die Haptik deines Equipments wird sehr wohl einen großen Einfluss auf dein neues Hobby haben!
Vergiss erst mal die ganzen Datenblätter, Diagramme und die technischen Teile der Kameratests und fokussiere sich auf die Haptik, das Look & Feel deiner neuen oder bestehenden Ausrüstung.
Es ist zwar (weitestgehend) absolut unerheblich, mit welcher Marke du fotografierst, wie viele Megapixel dein Modell dir bietet und was dir deine Fotoausrüstung sonst noch an netten Spielereien offeriert. Hör also ruhig erstmal auf, dir darüber Gedanken zu machen!
Machen wir mit einem für mich sehr wichtigem Zitat weiter:
Die beste Kamera ist die, die du dabei hast!
Alte Fotografen-Weisheit
Da haben wir den Salat!
Zurück zu unserem Gedankenspiel:
Als Anfänger wirst du wohl noch keine mehrtägige Tour fahren, aber wie kommst du dahin?
Richtig: Mit viel Zeit auf dem Bike!
Und wie erreichst du die?
Sicher nicht, wenn dir dein Bike zwei Nummern zu groß, der Sattel unbequem, die Übersetzung die falsche, (…) ist!
Also fassen wir nochmals kurz zusammen: Deine Fotoausrüstung MUSS dir Spaß machen!
Unsere Kamera-Träume
Jeder von uns kennt das:
- Wenn ich doch nur eine andere Kamera hätte…
- Mit so einer Kamera würde ich bessere Fotos machen…
- Hätte ich doch nur noch dieses eine Objektiv!
- …
Betrachten wir diese Aussagen mal ganz wertfrei.
Mit nahezu jeder Kamera, die in den letzten 10 Jahren auf den Markt gekommen ist, kannst du großartige Fotos machen – und auch weniger großartige. Sogar mit aktuellen Smartphones lassen sich mittlerweile durchaus respektable Fotografien aufnehmen.
Häufig sind die obigen Aussagen geprägt von Datenblättern und Werbeversprechen, das legen wir jetzt mal alles zur Seite und rufen uns erneut eine klassische „Fotografen-Weisheit“ ins Gedächtnis:
Nicht die Kamera macht das Foto. Der Fotograf macht das Foto!
Alte Fotografen-Weisheit
Hör auf, dir über technische Details deiner Fotoausrüstung Gedanken zu machen!
Es gibt zum einen hunderte Dinge, die du unternehmen kannst, um bessere Fotos zu machen.
- Setze dich mit Bildgestaltung auseinander und finde heraus, was großartige Fotos ausmacht
- Verstehe die Einstellungen und höre auf, alles im Automatik-Modus zu fotografieren
- Lerne Bildbearbeitung
- Nimm dir bewusst Zeit für dein Foto
- Setze dich mit allem rund uns Licht auseinander
- Spare Geld beim Kauf von Fotoausrüstung und investiere in einen Coach, lese Bücher, …
Und am allerwichtigsten:
Runter vom Sofa und nimm deine Kamera in die Hand!
Lassen wir es uns an dieser Stelle nochmal auf der Zunge zergehen:
Jede (!!!) Kamera, die in den letzten 10 Jahren auf den Markt geworfen wurde, jedes aktuelle Smartphone ist aus rein technischer Sicht den Mitteln der alten Fotografiemeister (z. B. Ansel Adams) um Lichtjahre voraus. Trotzdem macht keiner von uns „bessere“ Fotos als diese alten Knaben.
Auf jeden Fall aber kümmern sich die Menschen zu viel um die fotografische Technik und zu wenig um das Sehen.
Henri Cartier Bresson
Der einzige Punkt, der bei deiner Kamera nicht egal ist
Mittlerweile kann man sogar Handykameras in einem (halbwegs) manuellen Modus nutzen – dafür gibt es meist bestimmte Apps. Manche (z. B. die neueren iPhones) unterstützen sogar RAW Fotografie.

Und ganz ehrlich – eine Kamera im manuellen Modus nutzen zu können, ist schon mal die halbe Miete.
Du musst mit deiner Kamera umgehen können – und auch wollen!
Wenn du das manuelle Fotografieren sowieso nicht lernen willst, ist das vollkommen in Ordnung. Dann bleibe aber entweder bei deiner Handykamera, oder lege dir maximal eine einfache „Point & Shoot Kamera“ zu.
Behalte aber bitte im Hinterkopf: Bilder im Automatik-Modus sind IMMER ein Zufallsprodukt.
Denn hier triffst nicht du sämtliche Entscheidungen, sondern deine Kamera nimmt dir hierbei einen nicht ganz unerheblichen Teil der Bildgestaltung ab. Denn je nach Situation haben gerade die Wahl von Blende und Verschlusszeit einen nicht unerheblichen Einfluss auf das finale Bild.
Welcher Punkt ist aber nun nicht egal?
Deine Fotoausrüstung MUSS dir Spaß machen!
Warum, ist eigentlich schon offensichtlich:
Kein Spaß | Spaß |
---|---|
Man bleibt Zuhause | Fotografieren gehen macht dir Spaß |
Tendenz zum Knipsen, viele Fotos in kurzer Zeit | Du nimmst dir Zeit |
Du quälst dich von der Couch | Man fällt Abends glücklich auf die Couch |
Diese Gedanken solltest du dir über deine Fotoausrüstung machen
Jetzt aber „Butter bei die Fische“! Worüber solltest du dir bei deiner Ausrüstung Gedanken machen, wenn schon der Großteil der Datenblätter völlig irrelevant ist?
Solange du keine Astrofotografie betreibst, sind es die nächsten drei Fragen, die du dir näher betrachten solltest.
Was möchte ich eigentlich fotografieren?
- Fotografierst du gerne im Urlaub oder auf der Straße?
- Möchtest du gerne „unbeobachtet“ Fotografieren?
Dann sollte deine Ausrüstung wohl eher möglichst klein und portabel sein
- Fotografierst du lieber Menschen im Studio, beispielsweise Portraits?
- Oder vielleicht Produkte?
- Fotografierst du in erster Linie Sport oder Events?
Dann spielt die Größe deiner Ausrüstung wohl eher eine untergeordnete Rolle.
- Hast du deine Kamera über viele Stunden in der Hand (Familienfeiern, Hochzeiten)
Dann lege etwas mehr Augenmerk auf das Gewicht
Passt meine Kamera zu mir?
- Fühlst du dich mit deiner Kamera wohl?
- Kommst du mit den Einstellmöglichkeiten zurecht?
- Erreichst du alle Knöpfe und Schalter?
- Wie wichtig ist dir das Aussehen?
- Liegt die Kamera gut in der Hand?
Bei mir persönlich spielt beispielsweise das Look & Feel meiner Kamera eine zentrale Rolle. Deshalb lege ich großen Wert darauf, wie sich die Köpfe anfühlen, dass das Gehäuse gut verarbeitet ist, mir das Design auch optisch gefällt. Ich bin ein großer Fan von „echtem Metall“ – Plastik löst bei mir häufig eine unangenehme Gänsehaut aus.
Das findest du am besten heraus, in dem du unterschiedliche Modelle in die Hand nimmst. Entweder in einem Laden (manche lassen dich auch gerne mal ein wenig mit der Ausrüstung spielen, bevor du einen Kauf tätigst), oder bei Freunden und Bekannten, die eventuell ähnliche Modelle besitzen. Manchmal ist es auch eine gute Idee, sich das vermeintliche Traum-Kameramodell für eine gewisse Zeit zu leihen.
Nutze ich das richtige Objektiv für meine Bedürfnisse?
Das Objektiv ist deutlich wichtiger, als die Kamera selbst. Und auch hier kommt es stark auf deine persönlichen Bedürfnisse an.
Es gibt tatsächlich keine Objektiv-Art, von der ich ausdrücklich abraten könnte. Selbst sogenannte Superzooms haben ihre Daseinsberechtigung und erfüllen ihren ganz speziellen Zweck, auch wenn sie meist einige Abstriche bei der Bildqualität machen müssen.
Für mich hat sich – je nach Einsatzzweck – folgende Faustregel etabliert:
- Kann ich mich frei im Raum bewegen?
- Kann ich den Bildausschnitt frei wählen?
Dann tendiere ich zu Festbrennweiten. Mit diesen zu Fotografieren macht mir zum einen mehr Spaß, die Abbildungsqualität ist überwiegend besser und besonders wichtig: Sie strengen meine grauen Zellen mehr an.
- Ist meine Bewegungsfreiheit eingeschränkt?
- Befinde ich mich in einem Verkehrsmittel?
Hier tendiere ich zu Zoom Objektiven, da mir letztendlich mehr Spielraum bei der Bildgestaltung bleibt.
Kleine Zusammenfassung
Lass Testberichte, Newsletter und aufdringliches Marketing links liegen! Nichts davon hat in irgendeiner Form Einfluss auf deine Fotografie. Keine neue Kamera macht deine alte schlechter. Wenn dir ein Bild nicht gelingt – lerne daraus – schaue nicht zu sehr auf dein Equipment, sondern übe und trainiere die Fähigkeiten. In den seltensten Fällen hilft dir ein anderes Equipment bei der Qualität deiner Fotografie. Wenn überhaupt geschieht dies bei der technischen Bildqualität, die Aussage deines Bildes bleibt die gleiche.
Wenn du bereits eine Fotoausrüstung hast:
Solange deine Fotoausrüstung funktioniert und du diese gerne zur Hand nimmst, brauchst du nichts zu ändern.
Für den Fall, dass du gerade dabei bist, dir deine erste „gute“ Kamera zu kaufen:
Nehme unterschiedliche Modelle in die Hand und fotografiere mit ihnen. Wähle die Kamera, die dir am besten liegt und mit der du dich wohlfühlst. Technisch gesehen machen sie alle gute Bilder!
Gehe raus und nutze deine Ausrüstung. Beobachte Natur, Menschen oder die Architektur und überlege, wie du mit deinen Fotos Momente einfangen und Geschichten erzählen kannst. Denn genau das ist Fotografie!
Hm, darüber hab ich mir nie Gedanken gemacht. Bekam 2009 ne kleine ältere Nikon coolpix4600 geschenkt… und die benutze ich seither. Vorher hatte ich gar keine… Bin zufrieden damit und froh, dasz sie noch geht (Smartphone oder andres hab ich nicht) und hoffe, sie tut das noch recht lange…
LG Mascha
Hi Mascha,
Dann hast du wohl genau die passende Kamera für dich bereits gefunden!
Ein guter Freund von mir fotografiert mittlerweile ausschließlich mit seiner Ricoh GR II, die er damals recht günstig in einer Auktion „geschossen“ hat!
Das ist genau das, was ich mit dem Artikel sagen wollte.
Megapixel, Hersteller, technische Daten etc. sind in meinen Augen zweitrangig.
Wichtig ist, dass dir das Equipment liegt und du gerne damit fotografierst.
Ich z.B. brauche die ganzen (netten) technischen Spielereien der neuen Olympus Generation so überhaupt nicht (Live-ND, Sternen Autofokus etc.)
Die Spiegelreflex habe ich mit dem analogen fotografieren hinter mir gelassen, digital habe ich seither nur mit einer kleinen wasserfesten Lumix fotografiert (die war in Island Gold wert, da sie raus durfte, während die Spiegelreflex meines Mannes beim Dauerniesel verstaut bleiben musste). Und seit Juli letzten Jahres lote ich die Möglichkeiten meines IPhone aus, ich habe seither nahezu alle Fotos nur noch damit gemacht. Es ist eine Entwicklung, die ich trotzdem spannend finde, denn ich habe mit dem IPhone wieder ganz anders sehen gelernt. Das digitale Zoom hat außerdem seine Grenzen, also muss man sich auch beim Knipsen mit Automatik Gedanken machen. Ich bin gespannt, wo die Reise noch hingeht.
LG heike
Ich bin hier auch immer ständig hin und her gerissen…
Das iPhone habe ich (logischerweise) immer dabei, aber irgendwie macht mir die etwas größere DSLM dann doch mehr Spaß.
Vor allem, wenn ich am Objektiv zusätzlich noch mit einem Blendenring spielen kann.
Irgendwie steht das alles im krassen Widerspruch zu meinem Job, bei dem ich immer mehr durch Touch ersetze und versuche Maschinen durch KI zu erweitern 😀
LG
Christopher
Gedanken in dem man(Frau) sollte sich immer mit befassen. Man kann viel Geld und Enttäuschungen sich ersparen.
Als erste sollte man sich mit dem Thema Befassen ob man Fotografiert oder Knipst Bilder. Es ist ein Rissige Unterschied wie man zu dem was man tut eingestellt ist.
Früher … vor vielen vielen Jahren wo ich meine erste Digitalkamera geholt habe (Damals FinePix S602z von Fuji) habe ich dank Langen Gesprächen in verschiedenen Communitis habe ich gelernt richtig zu Fotografieren … nicht die Kamera einzustellen usw. das konnte ich schon von der Analoge Zeit aber Motive sehen und die entsprechend aufs Bild zu setzten . Habe ich damals viel weniger Bilder gemacht die aber in der Qualitet sogar heut zu tage mir gefallen. Ich war Jung und habe viel zeit Investiert für das Hobby obwohl in der Tasche liegte eine Bridgkamera.
Heut besitze ch schon meine …. schon vieret (oder doch fünfte ) Kamera. Vor ein paar Jahren habe ich mein Traum verwirklicht … Vollformat musst es hier .
Fotografieren gehe ich seltener … öfter gehe ich Bilder Knipsen. Entstehen dabein massenweise Bildmaterial bei dem ich eine oder zwei immer wieder mir aussuchen kan um zu zeigen auf dem Blog .
Der Entwicklung die ich am Anfang so rasant gemacht habe ist damals durch die Communitis entstanden. Durch die Gespräche und Treffs wo man sich nach vorne gepuscht und verglichen hat. Es ist Zeit die ich heute vermisse … Habe gedacht das Blog wird Communiti mir ersetzten können . Aber da habe ich mich richtig getäuscht .
Blog war der Haupt Grund wieso auf einmal das Foto nicht so wichtig geworden ist. Man Liefert irgendwelche Bilder um den Blog am leben zu halten aber dabei verschwindet die Qualität…
Wie man sieht … es ist egal welche Kamera man hat … es ist der Einstellung zu dem Thema Fotografie wichtig. Das Beste aus dem Motiv „aus zu kitzeln“ und eigene Still und Sichtweise zu finden und zu Präsentieren.
Die kammera ist wie ein Hammer … nur ein Werkzeug die Erlaubt entsprechende Ergebniss leichter zu erzielen … aber
und hier kommt das berühmte aber 🙂
Manchmal ist es Gut ein Modernen hammer z… Fotokamera zu haben . Mit Schnelleren AF oder Motiverkännungs AF … die wenig Rauscht und ein IS hat.
Doch eine Gute Kamera macht in vielen fällen das Unterschied im dem erzielten Ergebniss. Aber auch macht ist dabei das Selb Zufriedenheit Gefühl …sehr Präsenz.
Es ist also nicht wirklich EGAL was man mit sich trägt … und noch weniger mit welchen Objektiven man Fotografiert – weil DIE sind in dem ganzen Hobby am wichtigsten!
Und hier kommen wir schnell zu dem letzten Thema Iphone … ich finde der Iphone (und hier meine ich natürlich die ganze Handy Sparte) hat schon längst dem Fotoaparat konkurenz gemacht. Wieso ? weil es verbindet das Fotografieren mitr der Galerie /Fotoalbum und Bildbearbeitung Community … alles dabei in einem gerät der sogar in der Hossentasche passt.
Wenn man sich überlegt wie Geile Fotos die neue handy machen … auf dem handy oder im Netz sind sie kaum zu unterscheiden zu Bildern aus Fotokamera . Und das ist das was die Jugnge menschen heute brauchen.
Sie Drucken keine Fotos … sie sammeln die in Ihren Dropbox um dan in jeden Moment und überall sich die auf dem Handy (oder TV ) anzuschauen.
Also in meinen Augen ist das ende von Fotoaparat in eine schwere Tasche volle Objektive schon längst auf dem weg… Nur ein paar verrückten werden vielleicht noch die Industrie am überleben helfen um das noch teurer Equpment sich zu beschaffen … der aber längst nicht das Geld Wert ist …
Nur meine Meinung … ich glaube WIR die 40+ Generation sind die letzten diese art … nach uns wird Fotografie in diesem Stille was jetzt ist Todt sein