Lindau - Weihnachtsmarkt - Streetfotografie im Winter - Tipps zum Fotografieren im Winter

Vor ein paar Tagen dachte ich mir: „Warum Frage ich nicht mal andere Fotografen aus meiner Blog-Bubble nach ihrem Input?“ Herausgekommen ist dabei die folgende Zusammenstellung von Meinungen und Tipps zum Fotografieren im Winter.

Für mich war es ein interessantes Experiment, mal einen sogenannten „Roundup-Post“ zu erstellen. Auch um herauszufinden, wie es letztendlich um meine Reichweite bzw. Vernetzung nach einem Jahr Blogging innerhalb meiner Blog-Bubble so steht. Reagiert auf meinen kleinen Aufruf haben letztendlich 6 andere Blogger*innen, wobei letztendlich 4 auf meine Fragen geantwortet haben. Eine etwas größere Resonanz hätte mich zwar gefreut – gemessen an der Größe und Reichweite meines kleinen Blogs bin ich aber doch sehr zufrieden mit euer Beteiligung.

An dieser Stelle möchte ich mich gleich vorab bei allen Teilnehmenden recht herzlich für eure Zeit und auch für euer Feedback bedanken! Ich fand es sehr spannend, eure Antworten zu lesen und euch so auch ein wenig besser kennen zu lernen. Ich hoffe unseren Leser*innen wird es beim Lesen eurer Tipps und Meinungen zum fotografieren im Winter ähnlich ergehen. Den resultierenden Beitrag habe ich als kleines Interview strukturiert.

Ich denke, ich werde mein Experiment in der nahen Zukunft nochmals wiederholen (natürlich zu einem anderen Thema!).

Andreas Zeisig über Alternativen bei grauem Winterwetter


Andreas Zeisig mit Schlechtwetter Alternativen beim Fotografieren im Winter

Webseite:
herku-fotografie.de

Instagram:
@herku_fotografie

Andreas, begeisterter Hobbyfotograf und Betreiber der Webseite herku-fotografie.de. Die Bilder stehen natürlich im Vordergrund, aber manchmal schreibt er auf seinem Blog auch etwas zur Fotografie selbst oder verfasst Berichte über neues Zubehör. In der dem Blog angeschlossenen Bildergalerie findet ihr zusätzliche Aufnahmen.


Worauf freust du dich am meisten, wenn du an Fotografieren im Winter denkst?

Ganz ehrlich, ich freue mich weniger. Draußen ist es kalt und meist auch Nass und somit ungemütlich. Schöne Wintertage gibt es leider selten. Am meisten freue ich mich auf den darauffolgenden Frühling, ich war – obwohl im Januar geboren – noch nie ein Kind der kalten Jahreszeit.

Was ist für dich die größte Herausforderung beim Fotografieren in der kalten Jahreszeit?

Meist beschäftige ich mich mit Fotografie im inneren Bereich. Da sind die Motive natürlich nicht so vielfältig. Somit spiele ich gerne mit künstlichem Licht. Dieses Jahr werde ich mir noch Leuchtstäbe kaufen und mich damit mal versuchen. Da ich das noch nie gemacht habe, wird das wohl meine größte Herausforderung.

Hast du Tipps für unsere Leser*innen für tolle Fotos im Winter?

Wer wie ich ein Frostköttel ist, der sollte sich auch mal Gedanken zur Fotografie mit künstlichem Licht machen. Eine Glaskugel kann dabei sehr Hilfreich beim kreieren von Motiven sein. Damit sei jetzt aber nicht die Kugel für die Zukunft gemeint, sondern natürlich der sogenannte Lensball.

Marius Launer geht am liebsten raus, wenn es winterlich weiß ist


Marius Launer und seine Tipps für tolle Fotos im Winter

Webseite:
czoczo.de

Mein Blog czoczo.de ist ein privater Foto-Blog. Eine eigene Plattform für meine Fotoaktivitäten. Hier kann ich mich ungestört austoben und meine Kreativität ausleben. Aber vor allem ist es ist auch ein Versuch meine Deutsch-Kenntnisse unter Beweis zu stellen. Ich lebe inzwischen mein halbes Leben in Deutschland. Aber da ich nie so richtig eine deutsche Schule besucht habe, ist alles, was ich kann das, was ich mir selbst beigebracht habe. Was findet man auf czoczo.de? Vor allem Fotografie natürlich! Einfache Schnappschüsse, aber auch ein paar interessante Fotos die sogar mir selbst gefallen. Ich fotografiere gerne Handball in den Amateur Ligen im Wuppertal, aber auch gerne Panorama-Fotografie – alles, was mir eben so gerade in den Sinn kommt.


Worauf freust du dich am meisten, wenn du an Fotografie im Winter denkst?

Och Winter … Nein ich bin wirklich kein Winter Fotograf. Aber wenn es schon schön weiß ist und die Temperaturen unter null liegen, gehe ich gerne mit der Kamera Spazieren. Was dabei entstehen wird? Für solche Ausflüge plane ich wenig. Meine Aktivitäten sind meistens spontan und deswegen lasse mich überraschen was auf mich zukommt.

Was ist für dich die größte Herausforderung beim Fotografieren im Winter?

Hier ist wirklich die Motivation meine größte Herausforderung. Vor allem, weil in Wuppertal, obwohl schön zwischen Hügeln gelegen, der Schnee nur kurze Zeit liegen bleibt. Die letzten Winter waren vor allem nass und ungemütlich. Bedingungen die mich nicht so ganz überzeugen raus zu gehen. Aber wen es schön Weiß ist und ich genügend Zeit habe was zu unternehmen, dann zieht es mich nach draußen.

Möchtest du unseren Leser*innen Tipps oder Denkanstöße für tolle Fotos im Winter mitgeben?

Vorerst müssen wir uns die Frage beantworten, was Großartige Fotos sind. Bei schlechtem Wetter bekommt man keinen schönen blauen Himmel. Doch trotz der grauen Tage können schöne Erinnerungsfotos entstehen, die vielleicht nicht jedem gefallen, aber an den erlebten Moment erinnern.

Jörg Knörchen fotografiert im Winter gerne Schwarzweiß


Jörg Knörchen zum Thema Schwarweißfotografie im Winter

Website:
sensorgrafie.de

Instagram:
@sensorgrafie

Jörg ist autodidaktischer Fotograf. Zu seinen Lieblingsmotiven zählen Natur- und Landschaftsaufnahmen. Er fotografiert bereits seit über 45 Jahren. Angefangen mit analoger Fotografie fotografiert er heute vorwiegend, aber nicht ausschließlich digital. Sein Wissen teilt er unter anderem in seinem Blog, hält Vorträge, Fotokurse, Workshops und lädt zu Exkursionen ein.


Worauf freust du dich am meisten, wenn du ans Fotografieren im Winter denkst?

Die Winterzeit ist bei uns meist nur grau in grau, da nutze ich die Zeit um mein Fotoarchiv aufzuräumen. Sollte dann doch einmal Schnee liegen, dann freue ich mich darüber riesig und hoffe, dass die Pracht es noch bis zum kommenden Wochenende schafft, damit auch ich die Gelegenheit habe Schnee vor die Linse zu bekommen. Aber es muss nicht immer nur Schnee sein, Nebel lockt mich ebenfalls in die Landschaft und den Wald. Irgendwie hat der Winter etwas mystisches an sich, oder?

Was ist für dich die größte Herausforderung beim Fotografieren im Winter?

Die Kälte ist wohl das Übelste, neben der Nässe, das mich abhalten könnte hinaus zu gehen. Ansonsten hat jede Jahreszeit, auch der Winter, ihren eigenen Reiz und bietet so viele Möglichkeiten, die nicht ungenutzt bleiben sollten.

Hast du noch irgendwelche Tipps für tolle Fotos im Winter?

Klar Schwarzweiß, mag einem gleich in den Sinn kommen, wenn der Schnee und alles was noch zu sehen ist im direkten Kontrast stehen, doch der Winter bietet so viel mehr. Wie auch sonst sind kaum Grenzen gesetzt. Jetzt ist ein toller Zeitpunkt mal Streetfotografie auszuprobieren. Sei es auf den Weihnachtsmärkten oder den oft nassen Straßen um Menschen im Trubel, ihrer Einsamkeit oder Freude über die Lichterschaar einzufangen. Da es früh Dunkel wird hat man genügend Zeit für Langzeitaufnahmen, Lichtmalerei und sonstige Stimmungsvolle Fotos zur Goldenen- oder Blauen-Stunde. Details mit Schneehäubchen, sei es in der Landschaft, bei einer Vogelfütterung oder Tierkrippe, einer Skulptur oder eines Gebäudedetails – die Motive zeigen sich einmal ganz anders.

Kristina Schaper: Kämpft beim Fotografieren im Winter mit kalten Fingern


Kristina Schaper über das Fotografieren im Winter

Website:
kristinaschaper.de

Instagram:
@kristina_amliebstenbunt

Hej! Mein Name ist Kristina und ich lebe mit meiner Familie in Kopenhagen. Mein Blog hieß früher „Am liebsten Bunt“, jetzt heißt er so wie ich und bei mir dreht sich alles um Siebdruck, Stempelschnitzen, Büchermachen, Collagen und Textiles. Ich fotografiere und filme ständig und dokumentiere meine Arbeit. Und ich zeige euch meine Stadt, Kopenhagen.


Worauf freust du dich, wenn du an Fotografie im Winter denkst?

Verschneite Landschaften bei schönem Wetter sind natürlich etwas Feines! Ich freue mich immer, wenn ich ein paar Bilder mit knallblauem Himmel und viel Weiß machen kann. Hier bei uns in Kopenhagen schneit es leider nicht so viel und daher finde ich die Stimmung in der Stadt besonders schön, sobald es etwas dämmrig wird und die vielen Lichterketten und Kerzen leuchten.

Was ist für dich persönlich die größte Herausforderung beim Fotografieren im Winter?

Kalte Finger!!!

Hast du abschließend noch ein paar Tipps für tolle Fotos im Winter?

Eine Reservebatterie bzw. Powerbank schadet nicht, wenn es kalt ist. Ansonsten versuche ich, möglichst auf gutes Licht zu achten. Wenn im Winter die Sonne scheint und spätnachmittags verschwindet, wird die Lichtstimmung häufig nochmal richtig schön. Solange versuche ich dann noch draußen zu bleiben. Auch mit kalten Pfoten!

Christopher Back braucht wetterfestes Equipment zum Fotografieren im Winter


Christopher Back zum Thema Tipps zum Fotografieren im Winter

Website:
blitzeria.eu

Instagram:
@blitzeria

Auch ich darf mich hier natürlich nochmal kurz vorstellen!

Am liebsten bewege ich mich abseits des Mainstreams und besuche lieber die kleineren, etwas unbekannteren Städte – es muss nicht immer die Landeshauptstadt sein! Und dort versuche ich die Schönheit und Vielschichtigkeit unserer Welt einzufangen. Auf meinem Blog findest du in erster Linie Beiträge rund um das Thema Streetfotografie und Reisefotografie. Hin und wieder schleicht sich aber auch das ein oder andere Landschaftsbild mit ein. Ich fotografiere seit mittlerweile etwas mehr als 10 Jahren und nutze diesen Blog (seit Anfang des Jahres) in erster Linie um mich motiviert zu halten und um meine Bilder mit der Welt zu teilen.


wenn ich an Fotografie im Winter Denke…

Wenn ich an Fotografie im Winter denke, dann assoziiere ich das in erster Linie mit Schnee. Auch wenn wir hier in Deutschland die letzten Jahre tatsächlich eher wenig davon hatten. Aber irgendwie habe ich nach wie vor einen dick in einen Mantel eingepackten Fotografen in einer Winterlandschaft oder verschneiten Altstadt vor meinem geistigen Auge stehen. Auch denke ich dabei an Glühwein und Weihnachtsmärkte, romantische Lichtstimmungen in den Gassen der Stadt.

Schon seltsam, wie man hier das negative so komplett ausblenden kann. Worte wie Regen, Kälte und Wind kommen mir irgendwie nicht so in den Sinn, wenn ich an den Winter denke. Wenn ich ans Fotografieren im Winter denke, dann möchte ich euch am liebsten Beiträge, wie den über unseren kleinen Ausflug ins winterliche Lindau präsentieren.

Meine größte Herausforderung beim Fotografieren im Winter?

Das Winterfotografieren kann (inklusive kalter Finger!) mit seinen ganz eigenen Herausforderungen verbunden sein, besonders für einen Street- oder Reisefotografen. Die wohl größte Herausforderung liegt meiner Meinung nach oft im Umgang mit den wechselnden Lichtverhältnissen und den damit verbundenen Schattenspielen. Winterliche Tage können von grellem Sonnenlicht bis zu diffusen, wolkenverhangenen Bedingungen alles bieten und das im stetigen Wechsel.

Als Streetfotograf musst man sehr geschickt mit den starken Kontrasten zwischen Schnee und Schatten umgehen, um die Details und Atmosphäre der urbanen Umgebung einzufangen. Die Reflexionen auf schneebedeckten Straßen können auch eine kreative Herausforderung darstellen, da sie sowohl interessante Spiegelungen als auch übermäßige Blendung erzeugen können. Besonders innerstädtische Gewässer und Glasfronten können verzwickte Spiegelungen hervorbringen. Manchmal muss man sich denke ich auch einfach auf leichte Blendungen des Sensor einlassen. Die Schönheit der Streetfotografie liegt eh vielmehr im eingefangenen Moment und seiner Geschichte – weniger in der (technischen) Perfektion einer Aufnahme.

Für Reisefotografen besteht für mich die größte Hürde darin, die Kameraausrüstung vor den extremen Bedingungen zu schützen. Kälte, Schnee und Feuchtigkeit können die empfindlichen Geräte beeinträchtigen bzw. schädigen. Hier ist es entscheidend, robuste Schutzhüllen zu verwenden und sicherzustellen, dass Batterien bei kalten Temperaturen nicht allzu stark auskühlen und an Kapazität verlieren. Ein Wettergeschütztes Equipment ist hier natürlich stark von Vorteil. Da der Body meiner X-T5 recht gut abgedichtet ist, versuche ich beim Fotografieren im Winter stets darauf zu achten, auch die „WR“ Versionen meiner Objektive zu nutzen – gerade bei Regen oder Schneefall.

Ein paar Tipps für tolle Fotos im Winter

Der Winter bietet eine interessante Kulisse für einzigartige Fotos. Im Winter verändert sich die Landschaft dramatisch und es eröffnen sich für uns Fotografen neue Möglichkeiten für faszinierende Aufnahmen. Anbei ein paar Tipps, die mir spontan so eingefallen sind:

  1. Im Winter sieht alles anders aus!
    Kehre an Orte zurück, an denen du im Sommer schon mal fotografiert hast. Zwar kann das gerne mal die ein oder andere Herausforderung bergen, aber glaub mir: In 90% der Fälle ist es das wert! Durch die Schneedecke sehen Orte gerade im Winter komplett anders aus, als in den anderen Jahreszeiten. Die Abwesenheit von Farbe, die Sonne auf dem Schnee. Ganz häufig kommt das Licht auf einmal nicht mehr nur von oben, sondern auch von unten!
  2. Suche nach Kontrasten
    Der Kontrast zwischen dem weißen Schnee und dunklen Elementen wie Bäumen oder Gebäuden kann fesselnde Bilder schaffen. In der Winterlandschaft findest du oft metaphorische Kontraste und harte Schatten, die auch philosophische Ideen widerspiegeln können, wie etwa das Zusammenspiel von Ruhe und Bewegung.
  3. Spiele mit Licht und Schatten
    Die tief stehende Winter-Sonne erzeugt lange Schatten und interessante Lichtverhältnisse. Nutze diese, um die Struktur der Landschaft zu betonen und eine Stimmung von Mystik und Geheimnis zu schaffen. Auch den den Städten kannst du diese langen Schatten perfekt nutzen, um beispielsweise menschen in Lichttaschen zu fotografieren.
  4. Halte die Wärme fest
    Inmitten der Kälte kannst du relativ einfach „die Wärme“ betonen. Fotografiere gemütliche Szenen, wie Menschen, die sich an warmen Getränken aufwärmen, oder das Licht eines warmen Hauses in der eisigen Umgebung. Dies unterstreicht das Konzept der Wärme inmitten der Kälte – sowohl wörtlich als auch metaphorisch und ist ein gern genutztes Stilmittel, wenn es ums Fotografieren im Winter geht.
  5. Achte auf dein Equipment!
    Auch wenn im Datenblatt deines Objektivs Wettergeschützt steht: Mit die größte Herausforderung beim Fotografieren im Winter ist es, dein Equipment sauber zu halten! Wettergeschützt heißt noch lange nicht „wasserdicht“! Nimm dir also immer mal wieder die Zeit und wische die Feuchtigkeit von deiner Kamera und deinen Objektiven und halte deine Batterien warm. Je rauer die Umgebung ist, der du deine Kamera aussetzt, desto besser solltest du auf die Pflege achten.

Denke daran, dass es in der Fotografie oft darauf ankommt, eine Geschichte zu erzählen oder Emotionen zu vermitteln. Lass deine Bilder sprechen und erzähle die Geschichte des Winters durch deine einzigartige Perspektive als Fotograf.

Ein paar abschließende Worte

Ich hoffe, dir haben unsere Ausführungen, Meinungen und Tipps zum Fotografieren im Winter gefallen? War etwas dabei, was ich in Zukunft inspirieren könnte? Oder hast du dir vorgenommen im Winter öfters drinnen oder draußen zu fotografieren? Hast du vielleicht noch weitere wertvolle Tipps für tolle Fotos im Winter? Dann lass es uns wissen und ab in die Kommentare damit!

Frohes knipsen und eine tolle Winterzeit!
Kristina, Andreas, Jörg, Marius und Christopher

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